Geschichte

Mit der Errichtung einer deutschen Wasserburg und der Ansiedlung deutscher Bauern im 11./ 12. Jahrhundert wurde auch die Kirche zu Cleeberg - so wird die Kirche seit Jahrhunderten genannt - über einer altslawischen Kultstätte erbaut. 1372 wird sie erstmalig in einer Urkunde erwähnt.

Nach der Reformation erfolgte 1555 infolge einer Visitation die Einpfarrung des Nachbardorfes Dölitz mit 200 Einwohnern mitsamt des Vorwerkes Meusdorf in das Dorf Cleeberg, das damals 250 Einwohner hatte. Die Kirche von Cleeberg war von Anfang an viel zu klein für die beiden Dörfer - zu der Zeit noch ohne Turm und Emporen. Dennoch wurde sie nach einem Brand in den gleichen Abmessungen wieder aufgebaut und 1627 neu geweiht. Im 30jährigen Krieg zerstörten die Schweden im Ort die kleine Kapelle auf dem Friedhof. Erst ab 1654 bot die Kirche nach einer Erweiterung recht und schlecht Platz für alle Bewohner. 1691 kam noch die Kirchgemeinde von Lößnig zu Markkleeberg.

In der Völkerschlacht 1813 wurde die Kirchschule niedergebrannt und musste wieder aufgebaut werden, 1887 wurde sie nochmals neu errichtet und 1904 von der Gemeinde für rein kirchgemeindliche Zwecke abgekauft (Wohnung des 2. Pfarrers, der Gemeindeschwester und des Küsters sowie Konfirmandensaal). Das Pfarrhaus blieb zwar 1813 verschont, fiel aber 1858 einer Brandstiftung zum Opfer und wurde an anderer Stelle neu erbaut, wo es heute noch steht. Im 19. Jahrhundert kam es in den zu einer Kirchgemeinde vereinigten drei Dörfern zu einem überdurchschnittlichen Bevölkerungswachstum. Ein eigener Friedhof für Dölitz 1877 leitete eine Neuordnung der kirchlichen Verhältnisse ein.

Obwohl Dölitz noch zu Markkleeberg gehörte, fanden ab 1905 in der Aula der Schule zu Dölitz Gottesdienste statt. 1934 erbauten sich Siedler von Neu-Dösen in der Markkleeberg Straße eine eigene kleine Kirche. Schon 1900 hatte sich die Kirchgemeinde Lößnig von Markkleeberg als eigenständige Kirchgemeinde getrennt, nun wurde ab 1939 Dölitz mit Dösen als eigener Pfarrbezirk Lößnig zugeordnet. Obwohl seit 1934 die drei Orte Oetzsch, Gautzsch und Markkleeberg zur Stadt Markkleeberg vereinigt waren, behielt Markkleeberg-Ost (also das eigentliche Markkleeberg) viel von seiner dörflichen Struktur. Die Auenkirche kann zwar oft - vor allem zu hohen Feiertagen - nicht alle Gemeindeglieder fassen, bleibt aber dennoch seit 1744 baulich fast unverändert und ist Wahrzeichen des Ortes.

Quer durch unsere Kirchgemeinde läuft die Grenze zwischen den beiden Kommunen Leipzig und Markkleeberg. Dies liegt daran, dass 1980 ein Teil des Pfarrbezirkes von Dölitz mit Dösen, der 1939 zu Lößnig kam, wieder der Auenkirchgemeinde zugeordnet wurde. Damals fand nur noch jeden dritten Sonntag ein Gottesdienst in der kleinen Kirche in Neu-Dösen statt.

Heute feiern wir Gottesdienste im Wechsel zwischen der Johanniskirche (so wurde die Kirche in Neu-Dösen 1994 anlässlich ihres 60-jährigen Bestehens getauft) und der Auenkirche. Obwohl unsere Gemeinde "nur" rund 950 Gemeindeglieder aufzuweisen hat, versammeln sich in der Auenkirche im Durchschnitt 50 und in der Johanniskirche 25 Gemeindeglieder zum Gottesdienst. Wir haben eine lebendige, sangesfreudige Gottesdienstgemeinde. Regelmäßig finden auch geistliche Konzerte und andere Veranstaltungen in den Kirchen statt. Besonders anregend für unsere Arbeit mit Kindern und Familien hat sich die Übernahme des kommunalen Kindergartens in Markkleeberg-Ost durch die Auenkirchgemeinde 1999 ausgewirkt.

Seit dem 1. August 2006 sind die Auenkirchgemeinde und die Gemeinde in Leipzig-Marienbrunn Schwesterkirchgemeinden und kooperieren in verschiedenen Bereichen des Gemeindelebens.